[OLPC-DE] Übersetzung

Michael Reschke reschke.michael at googlemail.com
Mi Jan 2 06:26:03 EST 2008


> könnte sich das OLPC-Projekt selbst ad absurdum
> führen. Die Dinger sollen im Unterricht unterstützend wirken, nicht im
> Mittelpunkt stehen und so den Lernerfolg der Schüler behindern...

Ich sehe nicht, wo das 'im Unterricht' ueberhaupt relevant sein sollte.
Ausser man hat gerade Informatik. Und wer Informatikunterricht bekommt,
hat sich mit alternativen Begriffen, Abk. usw. schon lange
angefreundet. Meiner Meinung nach sind alternative Begriffe auch kein
grosses Problem, gravierend sind dagegen Inkonsistenzen.


Wir machen es konkret:
Unterrichtssituation: Schüler A hat ein Problem, Lehrer muss es lösen:
"Jetzt drück am Gerät die Neustarten-Taste, da wo am Gerät "Räsätt"
draufsteht und lass den "USB-Massenspeicher" noch drin." Schüler B wirft
ein: "Das ist ein USB-Stick." Lehrer: "Ja, aber wir sagen dazu
USB-Massenspeicher, das ist auch gebräuchlich..."

OLPCs kann man, sollte man vor allem außerhalb des Informatikunterrichts
einsetzen. Die richtigen und gängigen, deutschen Bezeichnungen sollten
verwendet werden und die sind nun halt mal aus dem Englischen entlehnt...
Sachen wir herunterladen und Downloads, downloaden wird sich alltäglich
richtig "festsetzen" und regelt sich über den korrekten Gebrauch der
Begriffe im Unterricht, nicht über Festlegungen einer Übersetzungs-AG.
"Englische" Begriffe könnten im Unterricht zum Anlass genommen werden, was
über PC und PC-Geschichte zu erzählen...

@Bert: Du bist uns immer noch konkrete Beispiele schuldig, wo deiner Meinung
nach etwas besser gemacht werden müsste...


Am 02.01.08 schrieb Steffen Schulz <pepe_ml at gmx.net>:
>
> On 080102 at 02:17, Michael Reschke wrote:
> > Wenn wir Schülern einen PC geben und gleich neue Bezeichnungen für die
> Teile
> > einführen, könnten 'wir' da was missverstanden haben. Wenn die Schüler
> mit
> > ihren Eltern über PC und Betriebssystem sprechen, wäre es förderlich,
> die
> > könnten sich verstehen und müssten nicht erst rumrätseln, was denn die
> > cleveren Übersetzter gemeint hatten. Eine mögliche Steigerung könnte
> > natürlich noch sein so Begriffe wie "file" gleich mal neu
> einzudeutschen.
> > Was *KNUFFIGERES* als "Datei" findet sich doch sicher...
>
> Es geht nicht um knuffig, sondern um sinnvoll. Das Beispiel mit dem
> Display war doch spitze. Display mag in den allgemeinen Sprachgebrauch
> uebergehen, ist aber als Wort nicht selbsterklaerend. Anzeige oder
> Bildschirm sind da besser, je nachdem was konkret gemeint ist. Sie
> fuegen sich besser in die dt. Grammatik ein und Schreibung und
> Aussprache haengen nach deutschen Regeln zusammen(wie war hier das
> Fachwort?).
>
> > Wenn man - um den OLPC zu verwenden - erst das OLPC-Wörterbuch der neuen
> > PC-Fachbegriffe wälzen muss,
>
> Genau das soll vermieden werden. Aber nach Moeglichkeit sollte auch
> kein anderes Woerterbuch benoetigt werden.
>
> Man sollte kein Englisch koennen muessen, damit Begriffe Sinn ergeben.
> Und man sollte Begriffe konsistent verwenden (Anzeige - anzeigen,
> Bildpunkte auf dem Bildschirm). Kindern mit gedownloadeter Software zu
> kommen finde ich fatal. Und wo von Downloads gesprochen wird, werden
> Kinder ihre unfertigen Grammatikkenntnisse anwenden und den Rest
> ergaenzen. Ebenso wie sie versuchen, Sachverhalte mit nicht ganz
> passenden Woertern zu beschreiben.
>
> Diese Sorte Kinder, diese Altersgruppe, ist meines Wissens die
> Zielgruppe. Nicht die Jugendlichen im Informatik-Unterricht. Wenn man
> die Uebersetzung mit Hinblick auf spaeteren Informatik-Unterricht
> macht, kann man sie sich auch gleich schenken: Englischwissen kaeme
> einem ja nicht nur in Info zu gute und ueberhaupt waers doch toll wenn
> die Kids zweisprachig aufwachsen. Das ist IMO die falsche Argumentation.
>
> > könnte sich das OLPC-Projekt selbst ad absurdum
> > führen. Die Dinger sollen im Unterricht unterstützend wirken, nicht im
> > Mittelpunkt stehen und so den Lernerfolg der Schüler behindern...
>
> Ich sehe nicht, wo das 'im Unterricht' ueberhaupt relevant sein sollte.
> Ausser man hat gerade Informatik. Und wer Informatikunterricht bekommt,
> hat sich mit alternativen Begriffen, Abk. usw. schon lange
> angefreundet. Meiner Meinung nach sind alternative Begriffe auch kein
> grosses Problem, gravierend sind dagegen Inkonsistenzen.
>
>
> Ich hab uebrigens generell alles auf Englisch, weil die Uebersetzungen
> inkonsistent, teilweise falsch, unvollstaendig oder gar nicht vorhanden
> sind. Und weil man mit englischen Fehlermeldungen bei Google mehr
> Treffer erziehlt.
>
> Ich hab keine Ahnung wie toll KDE uebersetzt ist, aber man wird diese
> Uebersetzung wohl wenigstens nochmal an die Zielgruppe anpassen
> muessen.
>
> mfg
> /pepe
> --
> Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser
> Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.      -- Albert Einstein
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