[OLPC-DE] OLPC für Erstklässler? (war: Sammelbestellung)

Torsten Crull t.crull at web.de
Mo Aug 11 03:19:18 EDT 2008


Ursprüngliche Nachricht von "Esther Mietzsch" (09.08.08 15:03:48)
> Am Friday, 8. August 2008 14:54 schrieb Torsten Crull:
>
> > Sicher sind ein
> > paar Familienväter dabei, die neue Activities programmieren

> Es gibt da auch relativ aktive Mütter!

Treffer, versenkt! Sorry. Meine Frau z.B. hat vom Programmieren keinen Plan, aber meine Tochter kann's ja gern lernen. Je früher, desto besser.

> > Mein erster Eindruck: Da gibt's noch
> > einiges zu tun, damit der Einsatz für einen Erstklässler Sinn macht.

> Brauchen die das denn?

Braucht ein Steinzeitmensch ein Handy? ;-) Das OLPC-Konzept sieht eine Sättigung mit Rechnern vor. Wenn alle Schüler mindestens einer Schule
einen XO-1 nutzen sollen, braucht jeder einen. Ich sehe das schon bei meinen 2 Kindern, die liegen 20 Monate auseinander: Ich muß alles doppelt kaufen, obwohl's keine Zwillinge sind.

Der OLPC ist ein Bildungskonzept. Die Frage ist: Wollen wir es anwenden?

> Erstklässler können ja normalerweise noch nicht lesen. EToys Selberbauen geht 
> deswegen noch gar nicht.

Deshalb heißt es ja auch "für 6 - 12-Jährige". Im Gegensatz dazu: Einen 12-Jährigen kann ich mit "schreiben lernen" auch nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Mein 5-jähriger hat die Sugar-Bedienung aber schnell begriffen. Und malen kann er auch. Memory spielen oder puzzeln ging mit meinen PCs und der Live-CD leider nicht: Mal wegen der Grafikkarte und mal wegen des Intel-IDE-Controllers. Aber das würde ihm bestimmt auch Spaß machen.

> Zum Schreibenlernen eignen sich meiner Meinung nach 
> Papier und Bleistift viel besser als das Suchen auf einer Tastatur.

Ja, leider kommt Touchscreen wohl erst mit dem XO-2. Ich fänd's toll, wenn die Kleinen in Ruhe am PC schreiben lernen können. Die lassen sich nämlich lieber von einem "Spielzeug" sagen, was sie falsch gemacht haben, als von Lehrern oder Eltern. Uns Erwachsenen geht das bei der Word Rechtschreibprüfung genauso: Lieber erstmal die prüfen lassen, als ausdrucken und jemanden redigieren lassen. Und das Spielzeug hat immer Zeit; ein Lehrer unterrichtet manchmal 30 Schüler und hat pro Kind viel weniger Zeit.

Lehrer und Eltern können in der knappen Zeit m.E. besser die Dinge mit den Kindern tun, die Laptops nicht können. Z.B. alles, was mit sozioler Kompetenz und menschlicher Zuneigung und Anerkennung zu tun hat. Sowas kommt wegen des Pflichtprogramms oft zu kurz.

Aber nochmal zurück zum "Suchen auf einer Tastatur": Mein Sohn schreibt mit der Tastatur schon die einen oder anderen Wörter von einem Zettel oder vom Bildschirm ab. Mit einem Stift klappt das noch nicht. Dafür ist er zu ungeduldig. Meine Tochter (wird im September 4), fragt auch schon danach. Als erstes Wort sollte ich ihr "BARBEIPUPPE" aufschreiben, damit sie das in die Google-Bildersuche eintippen kann. Das klappte auf Anhieb.

> Prima 
> Programme für jüngere Kinder finden sich z.B. auf der JUXlala-CD-ROM. 

Guter Tipp, danke, lasse ich von meinem "Kleinen" gleich mal ausprobieren.

Mit freundlichen Grüßen
Torsten Crull



Mehr Informationen über die Mailingliste olpc-de